2020
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Forschungsprojekt zur Abwasseraufbereitung PU2R

Dezentrale landwirtschaftliche Wiederverwendung von häuslichem Abwasser zur Verringerung von Nutzungskonkurrenzen

Klimatische Veränderungen führen regional vermehrt zu akuter Wasserknappheit, die zunehmend Nutzungskonkurrenzen verursacht. Um Trinkwasserressourcen zu entlasten und zu ergänzen ist die ...
Umsetzungszeitraum: 2021 - 2024

Auftraggeber: Karlsruher Institut für Technologie (KIT)

Projektpartner: Umweltbundesamt, Microdyn-Nadir, UV-EL, FH Münster, HU Berlin, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung, TU Braunschweig, TU Berlin, Berliner Wasserbetriebe

Leistungsumfang

• Beregnungsfläche: 2.000 m²
• Anzahl Elektrohydraulikventile: 1 Stück
• Beregnungstechnik: 2.400 m Tropfrohr
• Rohrleitungen: 100 m Verteilleitungsnetz
• Herkunft des Bewässerungswassers: Trinkwasser/Abwasseraufbereitungsanlage


Projekt-Beschreibung

Kurz und knapp

Klimatische Veränderungen führen vermehrt zu akuter Wasserknappheit, die zunehmend Nutzungskonkurrenzen verursacht. PU2R ist ein Forschungsprojekt, welches sich mit den Potentialen der Wasserwiederverwendung unter dem Gesichtspunkt der Entlastung bedrohter Grundwasserressourcen beschäftigt.

Wie kam es zu dem Forschungsprojekt ?

Im Jahre 2020 hat eine EU-Verordnung erstmals Mindestanforderungen an die Wasserwiederverwendung für die Landwirtschaft definiert - somit darf aufbereitetes Abwasser künftig in der Landwirtschaft eingesetzt werden.

Dabei wird zwischen 4 verschiedenen Güteklassen unterschieden, die jeweils für andere Verwendungszwecke und Bewässerungsmethoden zugelassen sind.

Für die jeweiligen Güteklassen sind Wasserqualitätsanforderungen und Mindesthäufigkeiten für die Routineüberwachung vorgeschrieben.

Die Analyseparameter sind hier die Anzahl an dem Bakterium E.coli, der biologische Sauerstoffbedarf in 5 Tagen, Schwebstoffe und Trübung. Zudem muss eine standortbezogene Risikobewertung in Hinblick auf die Risiken für Umwelt, Mensch und Tier erfolgen.

Wie wird das Forschungsprojekt umgesetzt ?

Pu2R ist ein Projekt, in dem sieben Forschungsinstitutionen und Unternehmen, sowie das Umweltbundesamt involviert sind. Dieses interdisziplinäre Team untersucht das Potential und die Risiken einer dezentralen Wasserwiederverwendung an einem konkreten Beispiel in Brandenburg.

Die Aufbereitung der häuslichen Abfälle erfolgt dezentral. In einem Container von ca. 10 qm Grundfläche wird eine MBR-Anlage verbaut. Die Nutzung eines Containers ermöglich erhöhte Mobilität, da er auf einem LKW transportabel ist. Die Aufbereitung kann somit flexibel nah der häuslichen Klärgrube durchgeführt werden. Anschließend soll das aufbereitete Wasser dann für die lokale landwirtschaftliche Bewässerung wiederverwendet werden.

Um Störfaktoren zu isolieren, werden Bodenkörper aus dem realen Versuchsacker entnommenen und zum Versuchsfeld in Marienfelde transportiert. Als Lysimeter können die Ackerböden in individuellen Experimenten unterschiedlich bepflanzt, bewässert und geerntet werden.

Da sich die EU-Verordnung auch auf die Wasserwiederverwendung für Freizeitzwecke bezieht, haben auch Golfplatzbetreiber großes Interesse bekundet. Da Golfplätze ebenfalls intensiv bewässert werden müssen und auch hier Nutzungskonflikte zu erwarten sind, ist hier die Wasserwiederverwendung eine vielversprechende Zukunftsoption.

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